Leistbare Gesundheit & Wohlbefinden PT.02
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Der belastende Alltag am finanziellen Limit bringt keine oder kaum „Belohnung“ wie ein freundliches Wort, besseres Einkommen, Anerkennung, Unterstützung oder sozialen Aufstieg.
Wenn eine Person sich stark verausgabt und dafür nicht in angemessener Weise entschädigt wird, bezeichnet das Modell der Krankheitsentstehung nach dem Schweizer Medizinsoziologen Johannes Siegrist
„Gratifikationskrisen“. Gratifikationskrisen lösen starke negative Gefühle aus und gehen mit einer exzessiven Aktivierung des autonomen Nervensystems einher, samt seinen neurobiologischen Folgen.
Den Hintergrund bildet eine Stimulation der Hypophysen-Nebennieren-Achse, die mit vermehrter Ausschüttung von Kortikoiden einhergeht. Die Kombination Stress und Gratifikation (siehe oben)
treibt die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich in die Höhe.
Die Resilienzforschung, die sich damit beschäftigt, was Menschen „widerstandsfähig“ macht, gerade in schwierigen und belastenden Situationen, hat eine Reihe von solchen stärkenden Faktoren gefunden.
Es sind vor allem 3 Faktoren, die stärken:
1. Freundschaft: Soziale Netzwerke, tragfähige Beziehungen; Das Gegenteil „Einsamkeit und Isolation“ schwächt.
2. Selbstwirksamkeit: Das bedeutet, dass man das Steuerrad für sein eigenes Leben in Händen hält. Das Gegenteil ist Ohnmacht.
3. Anerkennung: Anerkennung und Respekt stärken. Das Gegenteil ist Beschämung.
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Ein funktionierendes Gesundheitssystem macht allein nicht gesund. Eine Krankheit oder eine gesundheitliche Beeinträchtigung kommen zumeist nicht allein.
Wenn die Ungleichheit steigt, steigen auch die Gesundheitskosten. Gesundheit wird daher zum größten Teil über die Bildungs-, Verkehrs-, und Arbeitspolitik und nicht nur über das Gesundheitssystem entschieden.
Ein offener Zugang zu den Gütern des Lebens, bedarfsgerechte Möglichkeiten, sie erreichen zu können, und Investitionen in die Fähigkeiten von Menschen. All das ist für die Ungleichheitsbekämpfung wichtig.
Wir als RWO-SHR Gesundheitszentrum (RWO-SHR & SEA ENERGE) versuchen genau hier anzusetzen. Nach mehr als 25 Jahren intensiver Beschäftigung in den Themenbereichen „Gesundheit“, „Umwelt“ und „Soziales“ sind wir sicher,
dass wir mit diesem Know-how und unseren gewonnenen Erfahrungen mehr für unsere Mitmenschen leisten können. Dabei beschäftigen wir uns mit der Verhaltens- und mit der Verhältnisprävention.
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Verhaltensprävention bedeutet Einflussnahme auf den individuellen Gesundheitszustand oder auf individuelles Gesundheitsverhalten. In diesem Bereich versuchen wir laufend Informations- und Aufklärungsmaßnahmen,
sowie Maßnahmen zur Vermittlung von Bewältigungstechniken zur Verhaltensänderung zu realisieren. Durch Aufklärung oder Information, Stärkung der Persönlichkeit soll der Einzelne dazu motiviert werden,
Risiken zu vermeiden und sich gesundheitsförderlich zu verhalten.

Verhältnisprävention bedeutet Einflussnahme auf Gesundheit bzw. Krankheit durch Veränderung der Umwelt- und Lebensbedingungen von Personen. Es geht um die Schaffung, Erhaltung beziehungsweise Wiederherstellung
gesundheitsförderlicher Verhältnisse in der ökologischen, sozialen, kulturellen und technisch-materiellen (Lebens-)Umwelt.
Wir versuchen hier stetig mit zahlreichen Projekten und Zusammenarbeiten in verschiedenen Sektoren wie z.B. Landwirtschaft, Tierhaltung, Zusammenarbeit bei Wiederaufbau nach einer Naturkatastrophe usw.
mehr Wohlfahrtseffekte zu erlangen. Besonders im häuslichen Bereich wird das Aufwerten gesundheitlicher und hygienischer Qualität für ältere oder gesundheitlich schwache Personen, Kranke, Säuglinge
und Kleinkinder unterstützt.
Wir werden auch zukünftig unsere Arbeit in den Bereichen Verhaltens- und Verhältnisprävention fortführen und hoffen dabei auf viele Projekte und Möglichkeiten der Zusammenarbeit,
die wir in Zukunft gemeinsam realisieren können. Wir glauben, dass wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag für eine positive Entwicklung leisten können.
Bilder: rwo-shr.at; sea energe environmental industry
Quelle:
# Medinlive - Ärztekammer für Wien: Alpbacher Gesundheitsgespräche - Armut macht krank (20.08.2019);
# Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin News 17/12, Martin Schenk - Armut kann Ihre Gesundheit gefährden;
# Medonline.at: Armutskonferenz - Arm und krank: Studie der Armutskonferenz (18.08.2015);
# Netdoktor.at: Lisa Mayr - Armut geht unter die Haut;
# Der Standard: Günther Brandstetter - Das größte Gesundheitsproblem heißt Armut (21.08.2017);
# Kinderarmut und Gesundheit. Soziale Ungleichheit geht unter die Haut, In: Fürstaller et al: Vielfalt in der Elementarpädagogik.
Theorie, Empirie und Professionalisierung. Kinderarmut und Gesundheit - Soziale Ungleichheit geht unter die Haut (Martin Schenk,2018);
# RWO-SHR: Vortrag: RWO-SHR und SEAENERGE: für mehr Chancengleichheit bei Umwelt und Gesundheit“ (P.h. Chen, 2018)